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Das Krankheitsbild Demenz

Das Krankheitsbild Demenz mit seinen verschiedenen Ausprägungen ist ein Spezialgebiet von Familo. Wir haben hier einige wichtige Informationen zur Demenzerkrankung, zu den verschiedenen Auswirkungen und dem richtigen Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen zusammengefasst.

Formen der Demenz

Demenz ist der Oberbegriff für Krankheitsbilder, die den Verlust von Denken, Erinnern, Orientieren aufweisen und als Folge dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten nicht mehr eigenständig durchgeführt werden können.  Die geistige (kognitive) Leistungsfähigkeit verschlechtert sich und hat Auswirkungen auf:

  • Gedächtnis
  • Orientierung
  • Aufmerksamkeit
  • Sprachlichen Ausdruck
  • Sprachverständnis
  • Denkvermögen

Auch eine Veränderung der Gemütslage, des Antriebes und des Sozialverhaltens ist festzustellen.

Alzheimer–Demenz

  • Häufigste Demenzerkrankung
  • Tritt meistens ab einem Alter von 65 Jahren auf
  • Ist eine hirnorganische Krankheit, typisch sind Eiweißablagerungen (Amyloid-Plaques) im Gehirn
  • Zerstörung von Nervenzellen
  • Erbfaktoren sind möglich
  • Gedächtnis– und Orientierungsstörungen
  • Sprachstörungen
  • Störungen des Denk- und Urteilvermögens
  • Veränderung der Persönlichkeit

Vaskuläre Demenz

  • Zweithäufigste Demenzerkrankung
  • Meistens als Folge von Durchblutungsstörungen im Gehirn und dadurch Absterben von
  • Nervenzellen
  • Bluthochdruck ist der größte Risikofaktor
  • Ist schlecht von einer Alzheimer – Demenz zu unterscheiden
  • Anders als bei einer Alzheimer–Demenz, steht hier nicht die Gedächtnisstörung im Vordergrund, sondern die Verlangsamung, die Denkschwierigkeiten und die Stimmungslabilität.

Risikofaktoren:

  • Bluthochdruck
  • Herzerkrankungen
  • Diabetes
  • Hoher Cholesterinspiegel
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen

Frontotemporale Demenz

Bei der Frontotemporalen Demenz findet im Gehirn ein Abbau, zunächst im Stirn- und Schläfenbereich (Frontotemporal–Lappen) von Nervenzellen statt. Von hier aus werden Emotionen und Sozialverhalten kontrolliert

Merkmale:

  • Tritt oftmals schon im Alter von 50 – 60 Jahren auf.
  • Veränderung der Persönlichkeit und des zwischenmenschlichen Verhaltens
  • Aggressivität
  • Taktlosigkeit
  • Maßloses essen
  • Teilnahmslosigkeit
  • Störung der Sprache und damit verbunden Wortfindungsprobleme
  • Sprachverständnisstörung
  • Fehlendes Mitteilungsbedürfnis bis hin zur  gänzlichen Verstummung
  • Später Beeinträchtigung des Gedächtnisses, aber nicht so ausgeprägt wie bei der Alzheimer – Demenz
  • Kaum Krankheitseinsicht und Therapiemotivation
  • Oftmals Verwechslung mit psychischen Störungen wie Depression, Burn-out-Syndrom, Schizophrenie oder Manie.

Korsakow – Syndrom

Die häufigste Ursache ist der jahrelange übermäßige Alkoholkonsum. Bei vielen Betroffenen ist ein selbstständiges Leben nicht möglich durch die Beeinträchtigungen der Alltags- und Sozialkompetenz. Bei dauerhafter Alkoholabstinenz und den Ersatz bestimmter Vitamine ( insbesondere Vitamin B1 und Thiamin ) kommt es in manchen Fällen zu einer leichten Besserung.

Merkmale:

  • Ausgeprägte Merkfähigkeitsstörung
  • Kein Speichern von Informationen möglich
  • Füllen von Gedächtnislücken mit erfundenen Geschichten
  • Kein bewusstes Täuschen und Lügen
Personen halten sich die Hände vor der Brust

Demenz bei Parkinson

Nicht jeder Mensch, der an Parkinson erkrankt ist, entwickelt eine Demenz. Es ist jedoch so, dass Menschen mit Parkinson sechsmal häufiger an Demenz erkranken als Menschen ohne Parkinson.

Merkmale:

  • Aufmerksamkeitsstörung
  • Verlangsamtes Denkvermögen
  • Motorische Bewegungsstörungen
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Depressionen und Halluzinationen
  • Später Gedächtnisstörungen wie bei der Alzheimer – Demenz
  • Lernfähigkeit bleibt erhalten, allerdings ist der Zugriff auf neu gespeicherte Informationen erschwert und verzögert.

Stadien der Demenz

Frühes Stadium

  • Störungen des Kurzzeitgedächtnisses
  • Eingeschränkte Aufmerksamkeit
  • Vermehrte Vergesslichkeit
  • Schwierigkeiten des Denkens
  • Urteilsfähigkeit lässt nach
  • Wortfindung ist erschwert
  • Störungen in der Wahrnehmung
  • Zusammenhänge werden schwer erfasst
  • Keine Erledigung mehrerer Aufgaben zugleich

Mittleres Stadium

  • Schwierigkeiten bei alltäglichen Verrichtungen
  • Immer mehr Abhängigkeit von fremder Hilfe
  • Zurechtfinden in vertrauter Umgebung lässt nach
  • Oft Zurückziehen des Erkrankten
  • Zunehmende Verblassung der Erinnerungen
  • Verlust der Wahrnehmung – Sinnestäuschung
  • Manchmal nicht Erkennen des Angehörigen
  • Manchmal nicht Erkennen z.B. im Spiegel
  • Häufig ziellose Unruhe
  • Häufig Störung von Tag – Nacht Rhythmus
  • Häufig Harninkontinenz

Spätes Stadium

  • Hochgradiger geistiger Abbau
  • Gehirn kann keine neuen Informationen speichern
  • Sprache ist sehr eingeschränkt
  • Nichterkennen von nahen Angehörigen
  • Nichterkennen von sich selbst ( Spiegel)
  • Körperbewegungen oft stereotyp
  • In allen Bereichen auf Hilfe angewiesen
  • Oft totale Inkontinenz
  • Oft Schluckbeschwerden
  • Oft Bettlägerichkeit

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